Ziel des Projektes town2town ist es, einen Kulturaustausch mit modernen Medien auf offener Straße zu realisieren.
Als Kommunikationsmedien dienen die sehr elementaren und sprach-unabhängigen Elemente Film und Musik.
Mittels einer portablen Projektions- und Toneinheit werden Video-aufnahmen von verschiedenen Städten auf Hauswände und Straßen projiziert.
Gebäude werden zur Leinwand, ein Marktplatz wird zum Kino, eine kleine Gasse zum Konzertsaal. Bilder und Musik erreichen nicht nur Menschen, die gerne in Ausstellungen, Museen, Konzerte und Kinos gehen, sie erreichen Menschen auf der Straße aus unterschiedlichen sozialen Schichten.
Neue Technologien ermöglichen einen Kulturaustausch, der an keinen Raum gebunden ist und den Menschen entgegen geht – an den Ort, an dem sie täglich sind. Das Projekt wurde bisher in Neu Delhi, Peking, Tokio, New York und Buenos Aires durchgeführt. Geplant sind noch Projektionen in Hamburg und Wien um den Kreis des Kulturaustausches zu schließen.
Die Tiefe des Kulturaustausches und die Ebene der Interaktion war in allen Städten sehr unterschiedlich.
In Neu Delhi verfolgten an Abenden bis zu hundert Menschen die Projektion. Und es fand sich immer jemand, der Englisch sprechen konnte und man somit erklären konnte, um welche Bilder es sich handelte. Somit ist bei jeder Projektion ein Gespräch mit den Passanten entstanden.
In Peking wird die Kommunikation erschwert, da ich kein Chinesisch sprechen kann und wenige Chinesen Englisch sprechen. Meist greift sich ein mutiger Passant die chinesische Beschreibung welche an meinem Rucksack hängt und teilt den anderen mit, worum es geht. Vor allem in ärmeren Vierteln ist die Abwechslung gerne gesehen und ich werde öfters nach meiner Projektion zum Essen eingeladen.
In Tokio wird es ruhig um meine Bilder. Menschen sind genug da, jedoch scheint meine Installation und ich fast unsichtbar zu sein. Selbst mit 2 japanischen Freunden ist es schwer Passanten in ein Gespräch zu verwickeln. Eine Mischung aus zu wenig Zeit und Angst seine Meinung zu dem Projekt zu äußern, macht einen Kulturaustausch fast unmöglich.
In New York bin ich erstmals nicht sofort als Ausländer erkennbar. Ein Gespräch mit Passanten wird in vielen Stadtteilen erst möglich, nachdem diese bemerken, dass ich nicht aus den USA komme.
In Buenos Aires sind die Menschen wieder empfänglicher für die Projektionen. In ärmeren Stadtteilen sind Passanten so um mich und meine Ausrüstung besorgt, dass sie die Polizei rufen.
Gefördert durch das Austrian Cultural Centre.